ein Kompass wird hochgehalten

Geben Sie die Richtung vor!

Digitales Talentmanagement für Mitarbeitende

Das Talentmanagement benötigt Führungskräfte als Vorbilder und Vorreitende für den digitalen Wandel. Digitale Talente werden benötigt.

 

Als ich damals als Jugendliche, mitten in der rebellischen Phase der Pubertät, mit dem Klavier spielen aufhören wollte, sagte meine Oma ganz entsetzt zu mir: „Aber Kind, Du hast doch Talent!“ Ja, Talent hatte ich vielleicht schon, aber halt einfach keine Lust mehr. Gab es damals einfach wichtigere Dinge in meinem Leben wie die wöchentlichen Klavierstunden. Talent hat jeder von uns in irgendetwas. Das heißt aber nicht, dass wir es auch immer nutzen (möchten).

Für mich ist der Talentbegriff inzwischen raus aus der subjektiven Begabtenförderung rein in die Unternehmenswelt geschwappt – allerorts spricht man vom Talentmanagement und den Talenten. Was früher noch Personalentwicklung hieß, hat heute einen modernen „Touch“ bekommen.

Talentmanagement: Die Welt braucht digitale Talente

Im Digitalen Zeitalter 4.0 sind alle auf der Suche nach dem richtigen Talentmanagement. Besonders die HR-Abteilungen treibt dieses Thema um. Aber welche Talente 4.0 braucht die digitale Welt überhaupt? Und was muss so ein digitales Talent mitbringen? Sicherlich braucht man für die Ausübung der verschiedenen Berufe ganz verschiedene Talente. Zwei Eigenschaften stehen für mich dabei ganz besonders im Fokus: Neugier und Veränderungsbereitschaft.

"So wie es ist, ist es gut"

Viele Menschen wollen sich nicht verändern – meist aus Bequemlichkeit oder Angst. Angst vor Verlust der Stellung, des Jobs, des Ansehens, des „So wie es ist, ist es gut“-Mantras. Und seien wir doch mal ehrlich: Alles so zu lassen wie es ist, ist doch gemütlich. Doch nichts ist so beständig wie der Wandel, wusste bereits Heraklit 500 v.Chr. – und das ist 2.500 Jahre her! Also Schluss damit!! Drehen Sie den Spieß um und machen Sie sich und anderen klar, ohne Veränderung wäre niemand hier und jetzt in dieser Position. Entwicklung - und damit Veränderung - ist unaufhaltsam. Den Unterschied macht einzig die innere Einstellung dazu.

Veränderungsbereitschaft ist nicht sexy, Neugier schon

Veränderungsbereitschaft ist wahrlich nicht sexy, sondern klingt eher nach etwas Auferlegtem (so geht es zumindest mir). Durch die Neugier jedoch kommt das Spielerische hinzu – Entdeckungsreisen durch Gärten und Wälder als Kind, als man noch alles vom Boden aufhob und genau unter die Lupe nahm (oder in den Mund). Neugier versetzt uns in kindliche Freude – und diese wieder zu erleben ist herrlich erfrischend (wiederum vielleicht nur meine persönliche Meinung, sie können selbst entscheiden). Das Neue entdecken und leben ist pure Veränderung. 

Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat erst spät – mit 31 Jahren – Judo erlernt. Er wollte dies eigentlich schon als Kind lernen, hatte jedoch damals keine Chance dazu. Als er zufällig erfuhr, dass ein Anfängerkurs für Erwachsene neu angeboten würde, hat er sich mit seiner verbliebenen kindlichen Neugier direkt angemeldet. Und steht heute vor der Prüfung zu seinem schwarzen Gürtel. Durch Neugier hat er sich verändert: neue Fähigkeiten (gegnerischen Griff genau einzuschätzen) und Fertigkeiten (Gegner auf den Rücken schmeißen) erlernt.

E-Book Serie Talent Management (3) - Talente einsetzen

E-Book Serie: Talent Management (3) - Talente einsetzen

So setzen Sie Talente optimal für Ihr Unternehmen ein.

Mehr erfahren

Vorbild, Vorreitende, Vorsatz

Wie passt das nun zum digitalen Talentmanagement? Für Sie als Personalverantwortliche ist es enorm wichtig, so viele Mitarbeitende wie möglich zu digitalen Talenten weiterzuentwickeln. Heißt konkrekt: Neugier wecken, Veränderungsbereitschaft fördern! Denn Neugier und Veränderungsbereitschaft sind die Steigbügelhalter, um die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft mit digitalen Geschäftsmodellen anzugehen.

Wie stellen Sie das an? Neugier und Veränderungsbereitschaft kann man nicht einfach so erlernen. Hier greift weniger ein Training mit klassischen Schulungsinhalten. Was können Sie also machen? Unzählige Studien belegen, dass Vorbilder einen starken Einfluss ausüben – nicht nur im Kindes- und Jugendalter. Das zeigt sich auch in der Redensart: Der Fisch stinkt vom Kopf.

Vorbild sein, kann positive und negative Auswirkungen haben. Konkret bedeutet dies für Sie:

  • Seien Sie selbst Vorbild und Vorreitende,
  • fördern Sie Veränderungsbereitschaft in Ihren HR-Teams,
  • freuen Sie sich Neues zu entdecken und
  • belohnen Sie diejenigen, welche großes Engagement in dem Bereich zeigen.

Wenn ich von Belohnung spreche, meine ich nicht unbedingt nur eine monetäre Belohnung. Auch Lob, Aufmerksamkeit, Feedback und sonstige Arten der Wertschätzung sind großartige Hebel, um die intrinsische Motivation hochzuhalten. Beachten Sie dies auch in der Ausbildung Ihrer Führungskräfte – auch hier sollten Manager und Managerin eine Vorbildfunktion als Talent 4.0 darstellen. Und was ist mit Ihren Unternehmenswerten? Vielleicht wäre es in Anbetracht des Wandels an der Zeit, neue Werte - wie Veränderungsbereitschaft - zu diskutierten und mit aufzunehmen? Das würde die Bedeutung dieser wichtigen Eigenschaft unterstützen.

Sie sehen, es bleibt viel zu tun –werden Sie selbst Vorreitende dieser Themen und folgen Sie Ihrem guten Vorsatz, selbst Vorbild zu sein. Es lohnt sich. Und dann können Sie sagen: Bei uns glänzt der Fisch vom Kopf an!

Übrigens:

SAP SuccessFactors „Performance Management & Goals“ bietet kontinuierliche Leistungsbewertung als Feedbackinstrument und die Beurteilung der Unternehmenswerte kann Teil des jährlichen Zielerreichungsprozesses sein.

E-Book: Talent Management – Teil 3 - Talente sinnvoll einsetzen