Von Benjamin Mogel · 1 Minute Lesezeit
Mitarbeitergespräche haben sich aufgrund digitaler Tools in den letzten Jahr grundlegend verändert. Was sind die Erfolgsfaktoren und worauf gilt es zu achten?
Über den Interview-Gast
Savina Schlichte
unterstützt in ihrer Tätigkeit als New Work Officer bei Empleox die Mitarbeitenden, indem sie ihnen sowohl beratend als auch moderierend zur Seite steht, um die passenden Wege in eine agile und eigenverantwortliche Organisation zu finden
Savina Schlichte:
Wenn Mitarbeitergespräche begeistern? Hast du die beste Mitarbeiterbindung, die du jemals erreichen kannst.
Also das Gelingen eines sehr guten Mitarbeitergesprächs ist für mich immer die Form eines physischen Gesprächs. Also trotz digitaler, virtueller Welt ist das meine Antwort. Ich glaube, dass digitale Tools helfen können, das Gespräch sehr gut vorzubereiten, das ganze Jahr zu verfolgen und zu dokumentieren. Und auch dann im oder nach dem Gespräch Schritte festzulegen, zum Beispiel Entwicklungsziele oder gute Trainings.
Der größte Erfolgsfaktor für mich ist Vertrauen. Vertrauen ist natürlich super schwierig herzustellen, weil Vertrauen sich nicht im Gespräch selbst aufbaut, sondern schon davor gepflegt und genährt werden musste. Und daraus entsteht dann große Offenheit, dass jeder auch wirklich seine Meinung, sein Feedback geben kann. Und als letztes ganz einfach Old School: Gute Vorbereitung von beiden Seiten auf das Gespräch.
Um eine sehr gute Gesprächsatmosphäre zu haben, Ist für mich das ganze Set up besonders wichtig. Also von der Einladung, mir die Zeit zu nehmen, davor entspannt in das Gespräch hineinzugehen, egal ob virtuell oder vor Ort, vielleicht gemeinsam gut reinzukommen mit der privaten intimen, offenen, lockeren Atmosphäre, auch im Sitzen gut zusammenzusitzen, vielleicht mal den Ort zu wechseln, irgendwo anders hin, wo wir sonst nicht immer sind und dann wieder gute Themen vorbereitet haben und die offen anzusprechen und in diesen Austausch zu gehen.
Ich glaube, gut zuzuhören, von Anfang an mehr Fragen zu stellen. Zu hinterfragen, zu verstehen ist das Wichtigste. Weil wenn ich dich gut kenne, dann kann ich mit dir auch besser interagieren. Und auch vielleicht kritische Punkte besser ansprechen und besser verpacken, dass du sie am besten verstehst. Und auch ich kann dir besser zuhören und mich verändern und anpassen.
Ich erlebe, dass sich die Gespräche mehr auf die Person des Mitarbeiters, der Mitarbeiterin beziehen. Dass viel stärker die Person im Mittelpunkt steht, weniger harte Leistungskriterien oder Beurteilungen, weniger auch eine ziel gebundene Vergütung, sondern mehr auf die Entwicklung Wert gelegt wird, auf die Aufgaben, auf echtes Feedback. Und dass man viel mehr zusammen redet, viel mehr kommuniziert, viel öfter vielleicht auch deswegen viel entspannter und lockerer.
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