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Führen statt verwalten

5 Merkmale für gutes Leadership

Der Erfolg eines Unternehmens hängt maßgeblich von der Führungskompetenz seiner Leader ab. Doch was ist gutes Leadership?

Die großen Führungspersönlichkeiten unserer Zeit wenn man Menschen danach fragt, werden Namen wie Elon Musk oder Steve Jobs genannt. Diese Persönlichkeiten bezeichnet man sofort als “Leader”, den Prototyp der erfolgreichen Führungskraft. Doch was genau macht diese Menschen so erfolgreich, was macht sie zu guten Leadern und was genau bedeutet eigentlich Leadership? Im Detail machen sich die wenigsten Unternehmenslenker darüber Gedanken. Wenn man sie allerdings fragen würde, wäre sicherlich jede Führungskraft gerne ein Leader, hört sich ja auch toll an. Dieser Artikel geht nun auf die genannten Fragen ein und beleuchtet darüber hinaus, ob man Leadership (er-)lernen kann.

Was versteht man unter "Leadership"?

Unter Leadership versteht man gemeinhin ein Handeln, das von Zukunftsvisionen geprägt ist und dieses gegen und trotz Widerständen von außen verteidigt und verfolgt. Dabei geht es vor allem darum, Menschen hinter dieser Vision zu versammeln und sie im Zusammenspiel mit einem Team zu erreichen.

Als Gegensatz zu Leadership wird im unternehmerischen Umfeld das Management gesehen. Management kann als das “klassische” Führen verstanden werden, wie es aus den meisten Unternehmen bekannt sein dürfte. Es geht um das Verwalten von Themen, für die vor allem eine stark ausgeprägte organisatorische Kompetenz der ausführenden Person benötigt wird. Beim Leadership hingegen geht es wie angesprochen um das Erreichen einer Vision. Hier wird eine charismatische, empathische und begeisternde Führungskraft benötigt, die Menschen mitreißen kann.

So toll sich Leadership anhört und so gerne sicherlich jede Führungskraft ein Leader wäre, so fatal ist diese Vorstellung auch, denn eine gesunde Organisation benötigt beide Führungstypen. Bestünde ein Unternehmen nur aus Leadern mit Visionen, würde die solide Basis der Analyse und Organisation fehlen. Dinge, die natürlich unerlässlich sind für ein erfolgreiches Unternehmen. Fehlt es allerdings an Leadern und damit an Visionären, kommt ein Unternehmen nie voran und wird über kurz oder lang am Markt abgehängt.

Grafische Darstellung zum Unterschied zwischen Manager und Leader
Management/Manager ("klassische" Führung) bedeutet, eine Organisation am Laufen zu halten. Bei Leadership geht es darum, im Zusammenspiel mit seinem Team Ziele zu erreichen.

5 Merkmale für ein gelungenes Leadership

1. Visionäres Denken

Wie bereits erwähnt, sind Leader Visionäre und Visionärinnen. Sie möchten weiterkommen, Neues erreichen und suchen stets die Verbesserung. Ihre Visionen definieren Leader. Wenn man an die genannten Führungspersönlichkeiten in der Einleitung denkt, verknüpft man sie vor allem mit ihren Visionen: Elon Musk, der unter anderem die Menschen ins Weltall bringen will, oder Steve Jobs, der technische Geräte herstellen wollte, “in die Menschen sich verlieben” und die möglichst einfach bedienbar sind. Beide sind nicht durch einen besonderen Umgang mit ihren Mitarbeitenden oder durch ihr Organisationstalent bekannt geworden, sondern eben vielmehr durch ihre großen Visionen.

2. Überzeugende Motivation

Ein Leader ist nichts ohne Menschen, die ihm auf dem Weg zu seiner Vision folgen und ihn dabei unterstützen. Daher ist es wichtig, dass ein Leader seine Mitarbeitenden motiviert, und zwar nicht vorrangig mit monetären Mitteln, sondern durch die Sache, die Vision, die gemeinsam erreicht werden soll.

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3. Empathische Kommunikation

Sich auf andere einlassen zu können und sie zu verstehen, ist ein wichtiger Baustein des Leaderships. Empathie sollte aber niemals mit Sympathie oder Mitleid verwechselt werden: Beide implizieren eine Voreingenommenheit, einmal positiv, einmal mitfühlend. Empathie hingegen bedeutet genau das Gegenteil, nämlich neutral, ohne vorgefasste (Vor-)Urteile auf Persönlichkeiten einzugehen. Wenn die Zusammenarbeit hiervon geprägt ist, ist die Chance einer erfolgreichen Art der Kommunikation wesentlich höher. Der/die Mitarbeiter/-in fühlt sich verstanden und versteht im Idealfall so auch besser seine/ihre Aufgabe im Team.

4. Persönlichkeit

Leader brauchen gewisse Ausprägungen ihrer Persönlichkeit, um gut darin zu sein, was sie tun. Sie sind begierig sich neues Wissen anzueignen und haben eine innere Einstellung, die es erlaubt, auch mal experimentierfreudig zu sein. Sie inspirieren mit ihrer Person andere, es ihnen gleich zu tun, “groß” zu denken und neue Wege zu gehen.

5. Risikobereitschaft

Visionen zu verfolgen bedeutet Neues zu wagen und das ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Leader sind sich dessen bewusst; auch bei ihnen läuft nicht immer alles rund. Sie haben Vertrauen in ihre eigene Stärke und sind bereit, alte Strukturen aufzugeben und neue Wege zu gehen. Wenn man einen Fehler macht, gibt man ihn zu und lernt daraus. Außerdem können so wieder Verbesserungspotenziale für den nächsten Anlauf identifiziert werden.

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Sicherlich gibt es Aspekte eines Leaders, die sich erlernen lassen, allerdings eben nicht alles. Aus ManagerInnen, die sich in organisierten Bahnen einer definierten Struktur wohl fühlen, macht man keine Leader und wieso sollte man auch? Visionär zu sein kann man nicht lernen, dafür benötigt man das entsprechende Mindset. Sicherlich lassen sich aber Aspekte der Führung wie beispielsweise ein empathischerer Umgang erlernen. Die grundlegende Einstellung und die benötigte Persönlichkeit eines Leaders bringen die meisten jedoch bereits mit.

Fazit

Leadership ist ein hochkomplexes und sehr umfassendes Thema, das sich schwerlich in einem kurzen Artikel vollumfänglich beleuchten lässt. Nichtdestotrotz bekommt man einen guten Überblick, was gutes Leadership ausmacht und wen es dafür braucht. Abschließend zu betonen ist nochmal, dass nicht jede Führungskraft eines Unternehmens ein Leader sein muss, ebenso braucht man gute ManagerInnen, um erfolgreich zu werden oder zu bleiben. Außerdem sollten Unternehmen nicht versuchen, aus ihren ManagerInnen zwingend Leader zu machen, sondern direkt Leader einstellen. Es ist zwar nicht so leicht, denn gute Leader findet man kaum, allerdings trotzdem bei weitem nicht so unmöglich, wie ManagerInnen zu Leadern umzufunktionieren.

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