HR aus Sicht einer Geschäftsführung

Was sich ein Geschäftsführer von HR wünscht. Die Bedeutung guter Personalarbeit für den Unternehmenserfolg und die Menschen dahinter. 

 

Über den Interview-Gast

Michael Plößer

Michael Plößer, Geschäftsführer bei EMPLEOX

Als Geschäftsführer treibt er vor allem die interne Transformation von EMPLEOX voran. Etwa mit Konzepten wie selbst-organisierte Teams, OKR oder Bemühung um eine möglichst positive Employee Experience. Themen wie Purpose, Wertekongruenz und Wohlbefinden sind dabei seine besondere Leidenschaft.

Michael Plößer: in der Rolle eines Geschäftsführers wünscht man sich natürlich, dass HR als Abteilung das Geschäft möglichst gut unterstützt und die Menschen, die das Geschäft machen und heute würde ich sagen, haben wir vor allem Aufholbedarf bei dem bei dem Verstehen, dass die Personaler und Personalerin das Geschäft, was was wirklich der Kern des Unternehmens ausmacht, besser verstehen und dann den Transfer schaffen mit ihren HR-Mitteln dort Mehrwerte zu schaffen.

Das bedeutet sehr eng an die Menschen heranzurücken, also wirklich die Beziehungsebene zu den Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen, aber vor allem auch natürlich zu den Führungskräften und Managerinnen und Managern zu legen, sodass man einfach ein gemeinsames Wir hat. Nicht nur auf der Verstehensseite, sondern eben auch bei den Herausforderungen etc.

Wenn eine enge Beziehung da ist, ein tiefes Verständnis und dann die Standard-HR-Themen professionell beherrscht werden, dann sage ich „so viel wie möglich“, weil dann entstehen Mehrwerte und Ideen, die man wahrscheinlich auch nur aus diesem Blickwinkel der HR-Arbeit erzeugen kann. Das ist genau das Wunschszenario. 

HR als Kulturkontrollinstanz sind zwei Begriffe drin, die ich einordnen würde, also zum einen das Thema Kontrolle finde ich generell als unternehmenskulturelles Element nicht so sexy. Kontrollieren sollte man nicht mehr so viel in der heutigen Welt. Kulturmotor, nenne ich es mal, jein. Meine Überzeugung ist, dass, dass die Kultur eines Unternehmens natürlich zum einen durch alle geprägt wird, aber ich glaube die wesentlichen Visionsimpulse, die sollten vor allem ähm durch das Top-Management erzeugt, geprägt werden und vor allem mitgetragen werden. HR sehe ich eher in der Rolle des Umsetzens, des Beratens, Weiterführens, Verstetigen, Analysieren und immer wieder mit mit allen daran arbeiten „wo können wir uns verändern? Wo müssen wir uns verändern?“ Und was bedeutet vielleicht auch unsere Kultur? Ja, die Unklarheit aus dem Begriff zu nehmen, sodass die Menschen auch einen Ausdruck finden. 

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Die Schwerpunkte von HR aus meiner Sicht wären für die nächsten Jahre ganz klar das Thema Recruiting und hier Recruiting komplett neu zu denken und kreativer zu gestalten. Der andere Schwerpunkt ist in enger Zusammenarbeit mit den Führungskräften sehr beziehungslastige Zusammenarbeit einfach mit den Mitarbeitern und die Entwicklung der Mitarbeiter im Sinne der Unternehmensentwicklung voranzubringen. 

Also wie müssen wir die Menschen weiterbringen, welche Changes müssen wir machen? Und dort eben den Aspekt enge Beziehung zu den Menschen aufbauen als Tandem auch zu einer Führungskraft. Also diese Zweierbande für einzelne Mitarbeiter wird zunehmend wichtiger. 

Einwände von HR zu akzeptieren das würde ich so formulieren wie generell. Ich lasse mich bei dem Thema Integrität und Werte und unserer Kultur von jedem messen an den Dingen, die wir uns dort vorgenommen haben und die ja ich als Geschäftsführer maßgeblich mitgeprägt habe und prägen will. 

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